Religionen in Kuba
Durch eine Verfassungsänderung vom 12. Juli 1992 wurde
Kuba von einem atheistischen Staat zu einem säkularen,
wodurch auch Gläubigen die Mitgliedschaft in der Kommunistischen
Partei (PCC) ermöglicht werden sollte. Nach Massenverfolgungen
und Zerschlagung der sozialen Strukturen der Kirche wird aktive
Religiösität auf Kuba heute nicht mehr verfolgt,
aber weiterhin staatlicherseits geächtet.
Als Kubas Hauptreligion gilt neben dem Katholizismus die Santería,
eine afro-katholische Mischreligion. Sie basiert auf der animistischen
Religion der westafrikanischen Yoruba und ist stark mit katholizistischen
Elementen versetzt.
Da die Religionen keine offizielle Struktur besitzen, sind
die tatsächlichen Anhängerzahlen schwer zu ermitteln.
Als unpolitische und unorganisierte Form der Religionsausübung
erfreut sich die Santeria in den letzten Jahren sogar staatlicher
Förderung.
Der Katholizismus ist die - vermutlich nach der Santería
- die stärkste Religions- gemeinschaft Kubas.
Einigen Schätzungen zufolge sind etwa 35 Prozent der
Kubaner katholisch getauft, darunter jedoch auch viele Santería-Anhänger.
Andere Schätzungen gehen von höheren Zahlen aus.
Da die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche Voraussetzung
für die Santería ist, sind genaue Abgrenzungen
nicht möglich.
Neben der katholischen Kirche sind in den letzten Jahren zahlreiche
protestantische und vor allem evangelikale Gemeinden entstanden.
Daneben zählt man rund 90.000 Zeugen Jehovas, deren Anhängerschaft
sich (trotz Verhaftungen und Predigtdienstverboten wegen ihrer
ablehnenden Haltung gegenüber chirurgischen Eingriffen
und Bluttransfusionen) seit der Revolution mehr als verfünffacht
hat.
Katholische Schutzpatronin Kubas ist die Virgen de la Caridad
de Cobre (Barmherzige Jungfrau von El Cobre), die in der Santería
auch für die Göttin der Flüsse und der Liebe
Ochún steht.(wp)
Quellen:
Text wp
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